Kugelmühle (fränkisch: Kuhgl-mil) ist ein Gemeindeteil der Stadt Windsbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Mittlerweile (2012) ist es eine Wüstung. Kugelmühle lag in der Gemarkung Elpersdorf bei Windsbach.

Geografie

In der Nähe der Einöde münden der Brunnenklingengraben und der Weihersbach (auch Bremenwiesbach genannt) als rechte Zuflüsse in den Erlbach (auch Eschenbach genannt), der wiederum ein rechter Zufluss der Fränkischen Rezat ist. Nördlich des Ortes beginnt das Waldgebiet Kummerstall. Der Wald war für die Elpersdörfer während des Dreißigjährigen Krieges ein Zufluchtsort und erhielt von daher diesen Namen.

Geschichte

Die Kugelmühle wurde 1705 am Erlbach erbaut und als Mahl- und Schneidemühle betrieben. Benannt wurde sie nach einem Kugelplatz (Kegelplatz), der sich dort befand. Am 1. Mai 1716 brannte die Mühle ab, wurde aber im gleichen Jahr wieder aufgebaut. 1732 wurde sie in der Vetterschen Oberamtsbeschreibung als „Kugel Mühl“ erstmals namentlich erwähnt. Eventuell stand vor dem Dreißigjährigen Krieg an gleicher Stelle die Schwadermühle, die allerdings vollständig zerstört wurde.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Kugelmühle zur Realgemeinde Elpersdorf. Sie hatte das brandenburgisch-ansbachische Kastenamt Windsbach als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Kugelmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 23 des Ortes Elpersdorf. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kugelmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mitteleschenbach und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Mitteleschenbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Kugelmühle in die neu gebildete Ruralgemeinde Elpersdorf umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Januar 1972 nach Windsbach eingemeindet. Nachdem die letzte Bewohnerin krankheitsbedingt ausgezogen war, scheiterten die Versuche zur Vermietung oder zum Verkauf wohl an den Auflagen der Stadt und des Denkmalschutzes. Die Stadt Ansbach erwarb die Mühle und ließ sie 2012 abreißen. Hierzu wurde der Denkmalschutz (Ensembleschutz) aufgehoben. Inzwischen ist von der Kugelmühle nichts mehr erhalten.

Bau- und Bodendenkmäler

  • Zweigeschossige Wassermühle vom Anfang des 18. Jahrhunderts mit zweigeschossigem Giebel.
  • Ca. 600 Meter nordwestlich der Kugelmühle befinden sich mehrere Grabhügel mit Scherben- und Bronzeresten, die aus der Hallstattzeit stammen.

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort war evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Margareta (Windsbach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren nach St. Bonifatius (Windsbach) gepfarrt.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Kugelmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 245 (Digitalisat). 
  • Karl Dunz: Windsbach – Heimat und Kulturgeschichte der Stadt mit allen Ortsteilen. Neuendettelsau 1985, OCLC 633891512, S. 252–253. 
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 118. 
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 118. 
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8. 

Weblinks

  • Kugelmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
  • Kugelmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
  • Kugelmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. Februar 2025.

Fußnoten


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