Laax (deutsch, rätoromanisch Lags ) ist eine politische Gemeinde in der Surselva in der Region Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Die offizielle Sprache ist Sursilvan. Der Ortsname (ursprünglich Lags) bedeutet «Seen». Die Flurnamen Lavanuz und Nagiens gelten als vorrömisch.

Geographie

Das Gemeindegebiet reicht vom Laaxer Tobel hinauf bis zur Wasserscheide der Bündner und Glarner Berge und zum Vorabgletscher. Auf dem Gemeindegebiet liegen die Seen Lag digl Oberst und der Laaxersee. Oberhalb von Laax liegt der für seine Auerhuhn-Population bekannte Uaul Taviarna. Im Osten des Dorfes liegt ein tiefes Tobel, durch das sich der Bach Ual da Mulin seinen Weg durch den Schutt des Flimser Bergsturzes gegraben hat.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Laax indirekt im Jahr 765, als Bischof Tello von Chur zahlreiche Gebiete der unteren Surselva, darunter auch seinen Erbteil der Ortschaft Flemme (Flims) dem Kloster Disentis vermachte. In seinem Testament werden Flurnamen auf Laaxer Boden erwähnt.

Das Dorf Laax wird 1290 in einem Verzeichnis der Kathedrale von Chur erstmals erwähnt. Im Habsburger Urbar von 1309 wird der Markt und die Gerichtsstätte der Freien von Laax erwähnt. 1428 kauften sich die Freien von Laax für 300 Golddukaten von der Herrschaft des Grafen Rudolf VII. von Werdenberg-Sargans frei. 1434 begaben sich die Freien von Laax unter die Schirmherrschaft des Bischofs von Chur und wurden von ihm als «Freie Gotteshausleute» aufgenommen. Die Freien übten das Marktrecht aus und erhoben Zölle. Stattliche Patrizierhäuser sind Zeuge des Wohlstandes der Bewohner. Im Mittelalter bildete Laax mit Sagogn eine Marktgenossenschaft. 1677 weihte Udalrich de Mont, Bischof von Chur, die neue Laaxer Kirche den Schutzpatronen Gallus und Otmar.

Erst im 19. Jahrhundert wurden die Gemeindegebiete voneinander ausgeschieden. Eine wichtige Bauphase setzte um 1850 ein und wurde 1874 durch den Dorfbrand beschleunigt, dem sechs Häuser und drei Ställe zum Opfer fielen. Kirchlich gehörte Laax zuerst ebenfalls zu Sagogn, wurde aber 1525 mit der Errichtung einer eigenen Pfarrkirche (St. Otmar und Gallus) selbständig. Nach der Auflösung des Gerichts Laax-Seewis 1851 wurde die Gemeinde dem Kreis Ilanz zugewiesen.

1880 wurde in Laax das erste Hotel erbaut, der Seehof. Mit der Erschliessung des Crap Sogn Gion begann 1962 die touristische Entwicklung.

Einwohnerentwicklung

Skigebiet

Oberhalb von Laax liegt das Skigebiet LAAX mit 224 Pistenkilometern und 28 Liftanlagen. Es erstreckt sich über die Gemeindegebiete von Flims, Laax und Falera und ist auch von diesen Gemeinden her zugänglich. Das Skigebiet wird von der Weissen Arena Gruppe betrieben und vermarktet. Die Weisse Arena Gruppe nahm ihren Anfang 1996 mit dem Zusammenschluss der Bergbahnen Crap Sogn Gion und den Bergbahnen Flims. Der Crap Sogn Gion wurde 1962 touristisch erschlossen.

Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche St. Otmar und Gallus
  • Villa Van der Ploeg, Wohnhaus von Rudolf Olgiati, 1966–67
  • Der grosse Findling Crap Fraissen oberhalb des Laaxersees
  • Der Waldwipfelpfad Laax gilt als der längste Baumwipfelpfad der Welt. Er ist 1,560 Kilometer lang und wurde am 11. Juli 2021 eingeweiht.
  • Bilder

Söhne und Töchter (Auswahl)

  • Johann Rudolf von Toggenburg (1818–1893), Richter und Politiker
  • Bruno Cathomas (* 1965), Schauspieler

Trivia

  • Die Kapitel No Rainbow und The Legend of The Fall im englischsprachigen Roman Angel von Sebastian Michael spielen mehrheitlich in Laax. Optimist Books, 2009, ISBN 978-1-4092-2896-7 (Hardback), ISBN 978-1-4092-2900-1 (Paperback).

Literatur

  • Martin Bundi: Laax (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. November 2007.
  • Alfons Maissen (Redaktion): Laax. Eine Bündner Gemeinde. Hrsg.: Stiftung «Pro Laax». Laax 1978, S. 360. 
  • Weisse Arena AG (Hrsg.): Der Berg ruft. Wir auch. Echos aus dem Randgebiet. Edition Hochparterre, 2012.

Weblinks

  • Offizielle Website der Gemeinde Laax
  • Flims Laax Falera auf flimslaax.com
  • Laax auf Lexicon Istoric Retic (rumantsch)
  • Laax auf der Plattform ETHorama

Einzelnachweise


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